Hand hält modernes Insulinpumpengerät

Diabetes-Monat: Österreichs größtes Zentrum für Insulinpumpenträger*innen ist in der Klinik Hietzing

Eine Insulinpumpe bringt für Patient*innen eine enorme Verbesserung der Lebensqualität. Hier in der Spezialambulanz in Hietzing betreuen wir mehr als 500 Patient*innen mit einer Insulinpumpe. Diese ist relativ einfach in der Anwendung und kann von geschulten Patient*innen problemlos bedient werden, so Univ. Prof. Dr. Thomas Stulnig, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin in der Klinik Hietzing. Insgesamt werden in der Diabetes-Ambulanz der Klinik mehr als 4.000 Patient*innen behandelt. Mit mehr als 10.000 Ambulanzbesuchen jährlich gehört die Diabetes-Ambulanz zu den größten in Wien. Das Insulinpumpenzentrum – ein Teilbereich der Diabetes-Ambulanz –  ist sogar das größte Zentrum dieser Art in ganz Österreich.

Insulinpumpen erleichtern das Leben mit Diabetes

Eine Insulinpumpe kommt vor allem für Patient*innen mit Typ-1-Diabetes in Frage. Diese autoimmune Form der Diabetes führt zu einer immunologischen Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. In Folge produzieren die Zellen kein Insulin mehr und Patient*innen müssen dieses daher regelmäßig injizieren.

Insulinpumpen sind spezielle Geräte zur Insulin-Applikation und erleichtern dabei das Leben von Patient*innen. Sie ermöglichen eine Insulin-Abgabe auf Knopfdruck. Moderne Geräte geben das Insulin sogar automatisiert ab. Dabei ist ein Glukose-Sensor direkt mit der Insulinpumpe gekoppelt und steuert die Insulinmenge.

„Ich habe die Pumpe seit 2014 und sie hat mein Leben stark verbessert. Anfangs musste ich mich daran gewöhnen, dass mich dieses Gerät 24 Stunden am Tag begleitet, aber jetzt kann ich mir mein Leben nicht mehr anders vorstellen. Seither erreiche ich auch meine Therapieziele fast immer und mein Gesundheitszustand hat sich dadurch nachhaltig verbessert.“ so Patient Antony Hermann.

Eine Insulinpumpe bietet den Vorteil, dass die Insulinmenge je nach Bedarf von Patient*innen manuell gesteuert werden kann. Dies erleichtert Patient*innen den Umgang in bestimmten Situationen. Zum Beispiel kann die Insulinabgabe beim Sport kurzfristig reduziert werden, damit der Blutzucker bei körperlicher Anstrengung nicht zu schnell absinkt.

„Vor allem beim Laufen und Radfahren bedeutet das für mich eine große Verbesserung der Lebensqualität,so Hermann. Die Entscheidung für eine Insulinpumpe bzw. für die richtige Therapie wird im Team gemeinsam mit den Patient*innen getroffen.

„Voraussetzung für die Anwendung einer Insulinpumpe ist, dass Patient*innen mit technischen Geräten umgehen können. Auch müssen sie gut hören und sehen können sowie eine gewisse Geschicklichkeit mitbringen“, erklärt Oberärztin Dr.in Ingrid Schütz-Fuhrmann.